Eine wichtige Stellschraube im Nachhaltigkeitsengagement von Kultureinrichtungen ist die Implementierung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Beschaffung. So kann einerseits der eigene Betrieb nachhaltiger aufgestellt werden, andererseits wird Zulieferbetrieben eine Nachfrage nach entsprechenden Produkten und Dienstleistungen signalisiert.
Viele Kultureinrichtungen, vor allem Theater, sind als Auftraggebende Teil des öffentlichen Auftragswesens und unterliegen damit dem Vergaberecht. Damit haben Sie theoretisch die Möglichkeit, bei Auftragsausschreibung und -vergabe Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen. Zum Teil gibt es bereits auf kommunaler oder Länderebene entsprechende Vorgaben der Träger, die durchaus umfangreich ausfallen können und im Auftragswesen berücksichtigt werden müssen. Viele Häuser haben bislang allerdings noch keinerlei Vorgaben, Nachhaltigkeitsaspekte bei der Beschaffung zu berücksichtigen.
Für die öffentlichen Auftraggebenden stellt die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung des Beschaffungsamtes des deutschen Bundesministeriums des Inneren ein Portal zur Verfügung, das aufzeigt, welche Möglichkeiten im Rahmen des geltenden Vergaberechts bestehen, um Nachhaltigkeitsaspekte in das Auftragswesen zu integrieren: das Portal für nachhaltige Beschaffung öffentlicher Auftraggeber.
Neben rechtlichen Hinweisen zum neuen Vergabereglement und dortigen Anknüpfungspunkten für nachhaltige Beschaffung werden auf den Ebenen Bund und Bundesländer Praxisbeispiele aufgezeigt sowie Rechtsgrundlagen, Leitfäden und Handlungshilfen zur Verfügung gestellt. So zum Beispiel auch das Handbuch Umweltorientierte Beschaffung!, das sich an das öffentliche Beschaffungswesen richtet.