Seminar zu „Nachhaltigkeit in Kulturbetrieben“ startet am 12.01.15

Am kommenden Montag (12.01.15) startet das Seminar „Nachhaltigkeitsmanagement in Kulturbetrieben am Beispiel Theater“ am Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaften des Karlsruher Institut für Technologie.

Das Seminar bietet die Gelegenheit, sich im Kontext Theater neben, hinter und auf der Bühne kreativ mit dem teilweise kontrovers diskutierten Thema „Nachhaltigkeit“ auseinanderzusetzen und eigene Standpunkte zu beziehen. Anhand eines konkreten Fallbeispiels entwickeln die Studierenden nachhaltigkeitsorientierte Strategien und Maßnahmen für ein Theater.

Neben der Auseinandersetzung mit den Positionen verschiedener Theaterschaffender zum Thema Nachhaltigkeit steht auch eine Führung im Staatstheater Karlsruhe auf dem Programm.

Das Seminar richtet sich an alle interessierten Studierenden, die Ausschreibung findet sich hier.

Nachlese: Nachhaltigkeit im Theater – Wie gross ist unser Fussabdruck?

Am 27.05.2014 fand im Rahmen des 1. Schweizer Theatertreffens die Veranstaltung Nachhaltigkeit im Theater – Wie gross ist unser Fussabdruck statt. Der erst Teil beinhaltete Kurzreferate zum Veranstaltungsthema. Nach einer allgemeinen Einführung zum ökologischen Fussabdruck durch Bettina Rüegge (INFRAS) folgte eine Videobotschaft von Marc Baumann, dem ehemaligen Leiter des Theater Winterthur mit dem Titel Hofnarr mit Wirkung. Nachhaltiges Engagement am Theater. Im Anschluss daran stellte Christoph Hugi vom Institut für Ecopreneurship der Fachhochschule Nordwestschweiz die Ergebnisse der Ökobilanz von 2012 für das Theater Winterthur vor. Annett Baumast (baumast. kultur & nachhaltigkeit) rundete den ersten Teil mit einer Präsentation von zwei Theaterproduktionen ab, für die nicht nur jeweils der ökologische Fussabdruck berechnet, sondern auch das Publikum für dessen Kompensation in die Pflicht genommen wurde: The 100% environmentally friendly show von toxic dreams und Expanding Energy von Davis Freeman/Random Scream (siehe hierzu newsletter Nr. 1).

Der zweite Teil begann mit der Berechnung des eigenen ökologischen Fussabdrucks der Teilenehmenden mit Hilfe des vom WWF zur Verfügung gestellten Fussabdruckrechners. In der anschliessenden Diskussionsrunde mit den Referierenden und dem Publikum wurden nicht nur die Ergebnisse der Berechnungen besprochen, sondern vor allem auch die Handlungsmöglichkeiten von Theatern im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung diskutiert.

Nachhaltigkeit im Jahresbericht des National Theatre

Der newsletter kultur & nachhaltigkeit Nr. 5 widmete sich vor knapp zwei Jahren dem Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung in Kulturbetrieben. Er ging vor allem auf die CSR-Berichte der Königlichen Oper und des Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm ein, die seit 2007 die Pflicht haben, über verschiedene Nachhaltigkeitsindikatoren nach den Vorgaben der Global Reporting Initiative zu berichten. Beide haben auch 2013 wieder Informationen zu Nachhaltigkeitsthemen publiziert.

Während im deutschen Sprachraum noch kaum ähnliche Initiativen auszumachen sind, tut sich derzeit einiges in England. Seit Anfang 2012 fordert der Arts Council England (ACE) als erste Kulturförderungsinstitution weltweit die Veröffentlichung von Umweltdaten von den geförderten Einrichtungen.

So enthält auch der aktuelle Jahresbericht des National Theatre in London Informationen zum eigenen Environmental Master Plan sowie den bisher umgesetzten Umweltmassnahmen und erreichten Zielen. Neben dem Anschluss an ein Blockheizkraftwerk und damit erzielten Reduktionen von CO2-Emissionen von 6.7% sind dies zum Beispiel das Erreichen einer Papierrecyclingquote von 60% und die Kompostierung von knapp 40 Tonnen Lebensmittelabfällen.

Der kommende newsletter kultur & nachhaltigkeit, der in der nächsten Woche erscheint, widmet sich dem Abschlussbericht nach einem Jahr Umweltberichterstattung der vom ACE geförderten Institutionen.

Alle genannten Nachhaltigkeitsberichte sowie weitere sind unter Links & Informationen zu finden.